Hallo Tarot-Freunde,

als Leitenergie und Orientierung im April habe ich für uns Arkanum VI, Die Liebenden gezogen. Der alte Titel der Karte lautet Herzensentscheidung, was sich durchaus positiv und leicht zu praktizieren anhören mag. In der Praxis ist es für uns allerdings nicht immer ganz so einfach, all unsere Entscheidungen dem Ruf unseres Herzens gemäß zu treffen. Deshalb wird uns der April dazu einladen, die Botschaften unseres Herzens deutlicher wahrzunehmen als sonst – um sie dann natürlich auch in unsere Handlungen einzubringen.

Ein grundlegender Deutungsansatz Der Liebenden lautet: Aus „Entweder - Oder“ wird „Sowohl- als-Auch“. Konkret gemeint ist damit, dass wir Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft weniger trennen sollten, sondern vielmehr den Einklang dieser Zeitfenster zu erreichen. Das Denken des Herzens, das diese Karte anspricht, findet ausschließlich in der Gegenwart statt. Doch wissen wir auch, unserem Evolutionsstad entsprechend, dass unser Jetzt das Produkt der Vergangenheit ist und dass es außerdem immer ein Morgen geben wird. Jeder Tag ist ein neuer Tag und sollte als solcher gelebt und gefeiert werden. Doch ist ebenfalls klar, dass wir dort, wo wir uns heute niederlegen, morgen auch wieder aufwachen werden. Unser Heute hat also Auswirkungen auf das Morgen – und unser Gestern hat das Heute erschaffen. „Morgen wird Heute schon wieder Gestern sein…“

Der April überrascht uns mit Wetterkapriolen, die wie Vieles im Leben unberechenbar sind. Wenn wir unser Haus verlassen, wissen wir nicht, ob das Klima überraschend wechseln könnte. Wenn wir deshalb erst gar nicht außer Haus gehen würden, entspricht das nicht der Leichtigkeit und auch der Lebendigkeit, die in den Liebenden gebündelt sind. Wir haben in der Vergangenheit genügend Erfahrung gesammelt, um uns entsprechend vorzubereiten - und es dann auch zu wagen, loszulassen und ins Freie zu gehen. Tatsächlich können wir uns unmöglich auf alle Eventualitäten einstellen, das Leben bringt Risiken mit sich. Wer jedoch sein Bestes gegeben hat, soll sich der Lebendigkeit hingeben. „Bereite Dich bestmöglich vor und wage dann das Abenteuer – das natürlich unberechenbare Faktoren in sich birgt, denn das ist Lebendigkeit.“

Die Liebenden lehren uns, für den entsprechenden Rahmen zu sorgen und uns dann dem Leben unkontrolliert hinzugeben. Sie fordern uns auf, Räume zu schaffen, in denen wir den Alltag völlig vergessen und uns phasenweise frei ausleben können. Ich vergleiche das Wesen der Liebenden gern mit einem Trampolinspringer, der sich, solange er in der Luft ist, der Leichtigkeit des Lebens bedingungslos hingibt. Der Springer schlägt Saltos und springt immer übermütiger in der Luft. Doch sollte er wissen, dass er auch immer wieder landen wird. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass harte Landungen schmerzhaft sind. Wir sollten also stets bedenken, dass wir bestimmten Gesetzen unterliegen, im Falle des Trampolinspringers etwa der Gravitation. Wer vergangene Erfahrungen integriert hat, genießt die Gegenwart. Wann immer sich die Gelegenheit bietet, sollten wir etwas wagen und nicht ängstlich erstarren. Wer seine Landung nicht völlig außer Acht lässt, kann auch mal etwas riskieren. Das Leben lädt uns permanent ein, einen Tanz mit ihm zu wagen. Ziel ist, dass Herz und Kopf frei kommunizieren. Wenn die Zeit günstig ist, um ohne Sorgen zu spielen, weiß unser Herz definitiv, dass unser Bestes stets genug ist. Dies ist die Lektion der Liebenden.

Frohe Ostern und einen abwechslungsreichen April wünsche ich

Armin Denner

Tarot-Beratungen

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