Von Susan Kreysler

Ich habe mich sehr über den Autorenbrief gefreut, der am 10. Januar 2025 in meinem Postfach aufblinkte. Denn „Gesundheit“ ist ein Thema, mit dem ich mich beruflich und privat viel beschäftige. Ich habe als Sozialpädagogin viele Jahre psychisch er-krankte Menschen beraten, einige Ärzte unter-schiedlicher Fachbereiche in der Familie und habe schon als Kind gerne Pflanzen gesammelt, um da-mit (leichtere) Krankheiten zu behandeln. Über die Jahre ereilten mich einige gesundheitliche Heraus-forderungen, denen ich mich stellen musste. Da ich glaube, dass unsere Ernährung unsere Gesundheit maßgeblich beeinflusst und gerne Neues lerne, entschied ich mich vor einigen Jahren nebenberuflich eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin (Schwerpunkt vegetarisch/vegan) zu absolvieren. Das war eine große Bereicherung und untermauerte meine Auffassung, welchen Stellenwert unsere tägliche Nahrung einnimmt und wie sie bei der Genesung unterstützen oder sogar Erkrankungen vorbeugen kann. Trotz dieser Überzeugung habe ich jedoch nie als Ernährungsberaterin gearbeitet. Dafür biete ich jetzt nebenberuflich Beratungen mit dem Tarot an.

Wieso? Bereits während der Ausbildungszeit zur Ernährungsberaterin beschäftige ich mich mit der Frage, warum Menschen (und das trifft genauso auf mich zu) sich nicht oder nicht durchweg gesundheitsförderlich ernähren. Und mit je mehr Menschen ich sprach, umso mehr stellte ich fest: Es liegt so gut wie nie daran, dass man nicht grundsätzlich weiß, welche Nahrungsmittel eher förderlich sind. Nein, Essen hat viel mit unseren Emotionen zu tun. Es dient zum Beispiel vielen Menschen als Bewältigungsmechanismus. Dass unser Verhalten im Außen mit Vorgängen im Inneren zu tun hat, weiß ich aus jahrelanger beruflicher Erfahrung. Das brachte mich zur Überzeugung, dass eine An-passung meines Ernährungsverhaltens nur zielführend ist, wenn ich mein „Innen“ mitnehme. Und hier kommen wir zum Tarot. Ich habe Tarot von Anfang an als ein Werkzeug der Selbsterkenntnis kennen gelernt und genutzt. Also als Möglichkeit, tiefer hinzusehen. Man könnte sagen: Die Ursachen und Muster zu betrachten. So nutze ich es auch in der Beratungspraxis.

Ich möchte euch ein Beispiel aus der Beratungspraxis vorstellen, indem ich drei Tarotkarten einer Legung für eine Ratsuchende herausgreife:

Die Ratsuchende wünschte sich eine Veränderung auch in Form einer Gewichtsreduktion, da sie sich wieder wohler in ihrem Körper fühlen, ihre Gesundheit positiv beeinflussen und energiegeladen ihren Alltag bewältigen möchte. Sie berichtete, dass sie schon mehrere Versuche unternommen hätte, aber nie drangeblieben wäre. Es hat sich schon ein gewisser Kreislauf aus Versuch-Scheitern-Scham eingestellt, den sie durchbrechen möchte. Sie sehnt sich nach einem Neustart, auch in anderen Lebensbereichen.

Wir stellten den Karten die Fragen: Was unterstützt sie bei ihrem Vorhaben und was könnte Sie hindern? Es fielen die „Drei der Münzen/Der Herr-scher“ und die „Zehn der Stäbe“. Dadurch kamen wir dadurch zum Schluss, dass sie bei Ihrem Wunsch, ihr Gewicht zu reduzieren auf folgendes achten könnte:

Sie sollte sich Verbündete suchen, die das gleiche Ziel haben und Menschen, die schon Erfahrungen mit einer Gewichtsabnahme haben und auch mit den verbundenen Schwierigkeiten (Drei der Münzen). Bisher hatte sie immer das Gefühl gehabt und dies seit ihrer Kindheit vermittelt bekommen, sie müsste alles allein bewältigen und sich ihrer Misserfolge auch geschämt. Sich mit Menschen auszutauschen, die ihre Situation verstehen, kann ihr das Gefühl geben, nicht allein zu sein, und man kann sich gegenseitig mit Tipps unterstützen und motivieren. Zudem sollte sie einen guten Plan haben, der Schwierigkeiten und Hürden mit einbezieht und den sie dann auch im Außen (zum Beispiel gegenüber ihrer Familie) vertritt (Der Herrscher). Gerade dies fiel ihr in der Vergangenheit schwer, wenn ihr Mann sie zum Beispiel überredete, sich doch gemeinsam etwas zu „gönnen“. Dann standhaft zu bleiben und ihr   

 

Vorhaben zu vertreten, auch Grenzen zu setzen, wird ein wichtiger Punkt sein, an dem sie arbeiten darf. Zusätzlich scheint auch wichtig zu sein, sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen (Zehn der Stäbe), und Unterstützung anzunehmen (in Kombi-nation mit Drei der Münzen). Bisher hatte sie sich großen Druck gemacht in der Annahme, man müsse so ein Vorhaben konsequent und vollumfänglich angehen, um erfolgreich zu sein. Und ihre Ziele auch an denen anderer Menschen festgemacht. Auch hier ist es sinnvoll, nochmal genau hinzusehen, was in ihrem Alltag umsetzbar ist und was ihre persönlichen, realistischen Teilziele sein können.

Ich konnte das Beratungsgespräch noch mit ein paar praktischen Tipps meiner Expertise als Ernährungsberaterin ergänzen und die Ratsuchende ging motiviert und bereit für einen Neustart nach Hause.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Bespiel aus der Praxis verdeutlichen, wie Tarot aus meiner Sicht keine Gesundheitsthemen direkt beantwortet und beantworten sollte, aber dennoch auch in diesem Feld eine zusätzliche Unterstützung sein kann, indem es uns dabei unterstützt, hinter die Ursachen unseres Verhaltens zu blicken. Ich plädiere an dieser Stelle auch für eine ganzheitlichen Blick auf das Thema Gesundheit, der alle Ebenen (körperlich, geistig, seelisch) miteinbezieht.

TAROT HEUTE · Ausgabe · 86 April 2025

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