Nachrufe

Hier gedenken wir voller Mitgefühl der Mitglieder unseres Tarotverbands, die von uns gegangen sind. Möge dieser Ort uns daran erinnern, wie wertvoll die Zeit und die Verbindungen sind, die wir gemeinsam teilen dürfen.

Brigitte wird uns alle sehr fehlen. Als Lehrerin sowie durch ihre Publikationen Studenten in die Geheimnisse von Tarot und Astrologie eingeführt. Mit ihrer lebendigen Art und ihrem tatkräftigen Engagement, unter anderem auch als Mentorin und Prüferin, prägte sie das Leben des Tarot e. V. wesentlich mit. Ohne sie hätte es den Tarotverband nicht einmal gegeben. Ich erinnere mich gut daran, dass Hajo Banzhaf bei der Gründungsveranstaltung betonte, dass es Brigitte war, die ihn mit dem Argument ermuntert hatte, dass die Zeit reif sei für einen Zusammenschluss aller Tarotinteressierten im deutschsprachigen Raum. Und sie sollte damit Recht behalten. Schon bald blühte der junge Tarot e. V. auf und zog immer mehr Mitglieder an. Dass sich bis heute mehr als 200 Tarot-Freunde in einem inzwischen über die Grenzen Deutschlands hinaus aktiven Tarot e. V. zusammengefunden haben, ist somit auch ihr Verdienst. Das fünfjährige Bestehen des Tarot e. V. am 31. Mai 2008 darf Brigitte nun nicht mehr miterleben.

Maßgeblich hat Brigitte zum Gelingen des Ersten Deutschen Tarot-Kongresses im Mai 2006 beigetragen. Als Leiterin der Vorbereitungskommission hat sie unermüdlich dafür gearbeitet, dass bereits dieser erste Kongress ein großer Erfolg werden konnte. So manches Mitglied des Tarot e. V. und so mancher ihrer Schüler bewahrt viele eigene Erinnerungen an Brigitte, an die liebenswerte und starke Frau, die sie war.

Am 13. Dezember 2007 wurde Brigitte von den Leiden ihrer schweren und so tapfer ertragenen Krankheit erlöst. Sie durfte heimgehen in tiefem Frieden und in den Armen ihres Ehemannes. In dieser schweren Zeit sind unsere Gedanken bei Hajo Banzhaf und bei allen Angehörigen von Brigitte. Wir wünschen jedem von Ihnen viel Kraft, um diesen unermesslichen Verlust zu ertragen.

Wir werden Brigitte Theler niemals vergessen!

Annegret Zimmer Redaktion
TAROT HEUTE

Unser geliebter Hajo ist am 11. Februar 2009 plötzlich und völlig unerwartet gestorben. Sein Verlassen der irdischen Welt ist auch über drei Wochen nach seinem Tod noch unfassbar. Hajo hatte zusammen mit seiner im Dezember 2007 verstorbenen Frau Brigitte die Idee, einen ersten deutschen Tarotverband zu gründen. Als Mensch, der stets Worten Taten folgen ließ, wurde der Tarot e.V. am 31. Mai 2003 mit insgesamt 10 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen. Hajo war seither Vorsitzender des Vorstands und führte den Verband kompetent und einfühlsam mit dem Gedanken, das Ansehen des Tarots zu bessern und zu etablieren sowie die tarotbegeisterten Menschen zu vernetzen. Dabei setzte er auf Eigeninitiative und Selbstverantwortung der inzwischen über 200 Mitglieder. Es wurden Ortsverbände gegründet, eine Prüfung für Tarot-Berater eingeführt, Tarot-Treffen und ein Tarot-Kongress organisiert. Inzwischen gibt es Tarot-Schulen in vielen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das von Hajo bereitgestellte Tarot-Internetforum bietet seit vielen Jahren eine Plattform für den Austausch für Tarot-Profis“ oder nur Interessierten. Doch nicht nur das, es wurde mit der Zeit auch eine Kommunikationsplattform für andere Kartenorakel, für die Astrologie und feinstoffliche Themen. Darüber hinaus wurden dadurch viele Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen.

Hajo war ein liebenswerter, kluger und großzügiger Mensch, der gleichzeitig Bescheidenheit ausstrahlte. Er hatte Humor und es gibt wohl kaum einen Menschen, der sich in seiner Gegenwart nicht wohl gefühlt hätte. Tarot war für ihn nicht etwas Mystisches, das nur einem gewissen Kreis von Menschen vorbehalten ist, sondern ein praktischer Ratgeber für jedermann - sowohl für Alltagsfragen als auch für tiefe Selbsterkenntnis; so vermittelte er das auch seinen unzähligen Schülerinnen und Schülern. Sein profundes Wissen über Mythologie, Alchemie, Philosophie und vieles mehr gab er in Vorträgen und in Ausbildungen auf seine unnachahmliche Art weiter. Und er lebte den Tarot in seiner ganz individuellen biografischen Heldenreise vom Narren bis zur Welt.

Hajo hat ein Samenkorn in den Boden der Tarotwelt gesetzt und die Saat ist wunderbar aufgegangen. Nicht nur dafür sind wir endlos dankbar. Hajo, du warst uns ein Freund und Vorbild und du wirst immer als Leitstern über uns und dem Tarotverband leuchten. Wir werden dich niemals vergessen und danken dir für alles.

Für den Vorstand Tarot e.V.
Carola Lauber

Er hat unserer Erde eine große Kraft hinterlassen - er vermittelte einen Zugang zum Leben und öffnete das Herz von jedem, dem er begegnete. Ein Nachruf von Ireen van Bel-van der Veer (in Auszügen)

Hermann Haindl Hermann Haindl wurde 1927 als Sohn von bekannten Künstlern geboren. Seine Jugend war frustrierend und einsam. 1933 begann seine Schulzeit, die sehr unglücklich verlief. Als er siebzehn Jahre alt war, musste Haindl als Soldat in den Krieg ziehen. Er wurde schon bald gefangen genommen und verbrachte fast vier Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. Eines Tages entdeckte er den Sprössling einer Birke, der dicht hinter dem Zaun seines Lagers wuchs. „Er besuchte das Bäumchen täglich und schaute, wie es stetig wuchs und seine Blätter entfaltete, wie die Sonne es beschien und der Regen sowohl auf den Zaun als auch auf das Bäumchen fiel“, wie Erika Haindl so schön beschrieb. Das wurde ihm ein Symbol von Trost und Halt.

Er war davon überzeugt, dass Spiritualität und Politik untrennbar verbunden sind. Deshalb wurde er einer der ersten aktiven Mitglieder der »Grünen« in Hofheim. Bei einer Veranstaltung begegnete er einer Delegation traditionell lebender Indianer. Sie berichteten von ihrer aussichtslosen Position, ihres verlorenen Landes und ihrer kulturellen Identität beraubt. Als Haindl sie hörte, lud er die ganze Gruppe spontan zu sich nach Hause ein. Die Indianer gaben diese gastfreundliche Adresse an ihre Familien und Freunde weiter, sodass die Familie Haindl jahrelang von Indianern besucht wurde.

Haindl sagte oft, dass er ohne die Begegnung mit den Indianern sein Tarot nie gemalt hätte. Der Respekt und die Sorge für das Leben der traditionellen Indianer wirkten in seinen Taten weiter. Haindl plante nicht, welche Karte er malen würde. Er meditierte, stimmte sich ein kleckste Farbe auf die Leinwand, und plötzlich erkannte er in den sich ergebenden Formen das Bild einer bestimmten Karte und malte es aus. Es war, als ob seine Eindrücke der Reisen sich darin spontan zeigten. In dieser Art, das Tarot zu malen, spiegelt sich seine große Lektion, die er als Geschenk der Indianer annahm: das Wunder des sich Anvertrauens an lebendige Entfaltungen, dessen Erleben die Indianer in ihm verstärkten.