Hallo Tarot-Interessierte,

ebenso wie vergangenen Monat lautet die Botschaft des Tarot auch im Oktober wieder, dass es unsere Gefühle sind, die gerade die Führung innehaben. Ich habe nämlich die vielleicht am wenigsten greifbare Karte für uns gezogen, die der Tarot zu bieten hat, Arkanum XVIII, Der Mond. Diese Karte steht für eine Energie, die zuweilen regelrecht durch die Finger rinnen kann. Sie kündigt Flüchtigkeit und Phasen an, die uns nichts Konkretes anbieten wollen, die uns allerdings als Belohnung für das Vertrauen in unsere Gefühle zur rechten Zeit ein Geschenk überreichen können, von dem wir schon sehr lange träumten. Traum anstatt Träumerei ist ein Deutungsansatz dieser Karte.

Wer den Lauf des Mondes  (der Mondin?) beobachtet, nimmt das gleiche wahr, was auch schon unsere Urahnen in Staunen versetzte, wenn sie den Mond am Nachthimmel verfolgten: Nicht einen einzigen Tag scheint er der selbe zu sein, stets wechselt er Form und Stellung. Wie muss diese silberne Wesenheit am Himmel erst auf einen Menschen gewirkt haben, für den die ihn umgebende Natur noch lebendig war und nicht nur das Ergebnis von wissenschaftlich definierten materiellen Atomen und Molekülen.

Die kürzeste Deutung, die man auf den Mond anwenden kann wenn er in unseren Auslagen auftaucht, lautet „Geburtswehen“. Das Ziel während solcher Phasen ist, in vielen Bereichen eine Neugeburt zu erleben. Doch der Weg durch den symbolischen Geburtskanal des Lebens ist immer mit der Gefahr verbunden, aus Gründen der scheinbaren Sicherheit auf alte Gewohnheiten zurückzugreifen, die sich dann jedoch nur als Rückfall herausstellen. Als Rückfall in all jene Verhaltensweisen, die uns letztlich von der wahren Realität ablenken sollen. Wie diese Ablenkungsmanöver konkret aussehen, weiß jede/r am besten für sich selbst. Sie einzeln aufzuzählen erübrigt sich, denn der Mensch ist äußerst einfallsreich, wenn er den direkten, klaren und realistischen Blick in seine inneren und äußeren Welten vernebeln will.

Der Mond taucht immer dann auf, wenn langsam und kaum bemerkt eine gewisse Routine das Ruder des Lebens übernommen hat und wenn nun endlich ein Schuss Lebendigkeit das Wasser unseres Lebens wieder mehr zum Sprudeln bringen sollte. Doch oft sind wir zu träge und ängstlich und geben uns lieber den alt eingespielten Gewohnheiten hin, anstatt uns selbst und unsere Welt wirklich neu zu erleben.

Wenn sich die Gedanken im Kreis drehen, weil wir glauben, nur intellektuell weiter zu kommen, fordert die Energie der Mond-Karte uns auf, uns für das Unerklärliche und auch für das scheinbar Unsichere zu öffnen. Wie intensiv die Geburtswehen des Neuen sind, liegt ausschließlich an der Offenheit gegenüber unseren wahren und klaren Gefühlen. Ob unsere Geburt von langen schmerzhaften Wehen begleitet wird, oder ob es flutscht, liegt somit nur an uns selbst.

Die Betonung des klaren Blicks liegt bei dieser Karte immer auf dem Fühlen. Die Gefühle sind es, die jetzt intensiver gelebt werden wollen. Wenn wir ihnen in der nächsten Zeit folgen, können sie uns leiten wie ein Geburtskanal, der sich genau dann öffnet, wenn es an der Zeit ist. Wie bei unserer Geburt wissen wir nicht, wo die Reise gerade hingeht, doch garantiert uns die Karte, dass wir Situationen erleben können, die vom Tarot als Neugeburt bezeichnet werden. Sogar Träume aus unserer Kindheit können jetzt wieder in unseren Fokus gelangen. Träume, die nicht die Realität vernebeln sollen, sondern Visionen sind, die jetzt nach Verwirklichung rufen.

Der Mond raunt: Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum.

Viel Spaß dabei! 

 

Armin Denner

Tarot-Beratungen

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Tarot Karte mit freundlicher Genehmigung www.koenigsfurt-urania.com