Von Armin Denner

Hallo Tarot Interessierte,

für den Monat September habe ich die Königin der Kelche gezogen, deren Deutung in allen Tarot Ausgaben grundlegend übereinstimmt und die für die totale Hingabe an unsere Gefühle steht. Natürlich besitzen wir alle einen Verstand, der keineswegs sinnlos ist. Für unseren Willen und nicht zuletzt unsere Handlungskraft gilt selbstredend gleiches. Doch häufig überlagern diese Grundenergien unsere Gefühlswelt so stark, dass diese nicht mehr frei fließen kann. Das Resultat  dieser Überlagerung ist dann,  dass die menschlichen Gedanken kalt werden und dass unsere Handlungen nur noch dazu dienen, unerwünschte Gefühle zuzudeckeln. In diesem Fall handeln wir nur noch hyperaktiv und automatisch und die Ausübung unseres Willens findet ohne das nötige Mitgefühl statt. In Zeiten, in denen die Königin der Kelche läuft, gilt es, uns unseren Gefühlen ohne Wenn und Aber hinzugeben und unsere anderen Fähigkeiten erst dann erneut einzubringen, wenn wir wieder über klare Gefühle verfügen, die unseren Lebensfluss sicher stellen.

Wenn uns die Königin rät, uns für eine Weile stärker auf unsere Gefühle zu konzentrieren, meint sie nicht, dass man gerade seine Gefühle über die Maßen nach Außen tragen müsste. Diesen Rat erteilt uns primär der Kelche-Ritter. Auch im Feld der Königin kann man natürlich seine Gefühle immer in der angebrachten Dosierung äußern, wenn einem danach zumute ist. Doch der Schwerpunkt dieser Karte liegt darauf, Gefühlen verstärkt zuzuhören. Sei es, indem man aufmerksam danach lauscht, was vom eigenen Inneren hochkommt und sogar körperlich spürbar werden will. Sei es, dass man sich intensiver auf das Zuhören bei Gesprächen konzentriert als gewohnt und dabei lernt, jene hintergründigen Welten wahrzunehmen, die sonst eher an einem vorbei gehen – eben die Welt der Gefühle. Andere Elemente wie das Denken, Wollen und Handeln zurückzunehmen, ist der schnellste Weg, um tiefere Einblicke in das Gefühlsleben im Innen und Außen zu erhalten. Und genau diese Einblicke möchten gerade, im September, das Salz in der Suppe des Lebens sein. Immerhin entsprechen die Gefühle dem Element Wasser, aus dem wir zu ca. drei Vierteln bestehen und das den Großteil der Erdoberfläche ausmacht.

 

Die Karte sagt, dass wir für den Moment sehr wohl wissen, was wir wirklich brauchen und  dass wir derzeit auch durchaus in der Lage sind, für uns selbst zu sorgen. Dies ist die Voraussetzung, die man benötigt, wenn man sich „fallen lassen“ möchte, ohne sich dabei selbst zu verlieren. So entsteht Mitgefühl. Mitgefühl ist es, was uns tiefer mit uns selbst und mit der Außenwelt verbinden kann. Wer Mitgefühl nicht mit Mitleid verwechselt, lebt automatisch ein gesunden Verhältnis von Geben und Nehmen. Er achtet darauf, dass der eigene Kelch gefüllt ist und kann dadurch bedingungslos weitergeben, was überläuft. Er hortet nicht und wird auch nicht schwach, wenn er sich hingibt. Ganz im Gegenteil: Er erkennt, dass durch das Geben mehr Kraft entsteht als durch das Nehmen.

 

Der September rät uns, uns bisweilen vom äußeren Lärm abzuwenden. Wir sollten immer wieder für die nötige Ruhe sorgen, um störungsfrei dem Raunen unseres Wesens zu lauschen, das sich gerade nach Versöhnung sehnt. Dies können bestimmte Menschen sein, doch primär handelt es sich um die innere Versöhnung mit den eigenen Gefühlen, die als Folge dann auch für mehr äußeren Frieden sorgen. Die Chancen stehen gerade sehr gut, Einverständnis mit der Vergangenheit und der Gegenwart herzustellen. So entsteht tiefer und friedvoller Kontakt mit dem, der/die wir wirklich sind. Ehrlichkeit den Gefühlen gegenüber heißt das Motto.

 

Einen sonnig gelben September wünsche ich Euch

  

Armin Denner

Tarot-Beratungen

www.tarotproject.com

 

Tarotkarte mit freundlicher Genehmigung www.Koenigsfurt-Urania.com