„Adieu", sagt der Sommer.

Es wird wieder früher dunkel und wer morgens zeitiger aufsteht, erkennt, dass bald ein anderes Lüftchen weht. Die Sonne macht sich verspätet auf den Weg. Bei Tagesanbruch liegt Reif im Gras. Trotz wolkenlosem Himmel weht ein kühler Wind. Mittags wärmt weiterhin die Sonne. Noch Sommer und doch schon vorüber. Altweiberfäden hängen in der Luft und Blumen, die blühen, haben keinen Honig mehr. Die Vögel ziehen nach Süden und nehmen den Sommer mit. Die Abendschatten werden länger. Das Weinlaub flammt in Röte auf den Häusern. Brombeeren und Haselnüsse reifen prächtig. Die Pfirsiche sind geerntet und die Pflaumen färben sich. Letzte Rosen stehen in Blüte, ein roter Apfel fällt zur Erde. Herbstzeitlosen entfalten sich. Der Sommer stirbt und der jungen Herbst betritt die Bühne. Wieder ist ein Sommer, der niemals enden sollte, vorbei. Immer geschwinder geht das mit den Jahren. Festhalten gibt es nicht, nur innehalten ab und zu...

Mit dem 1. September endet der meteorologische Sommer, der Frühherbst setzt ein, oft mit milden Schönwetterperioden. Er dauert bis zur Tages- und Nachtgleiche am 22. September.

Zum Sterben des Sommers habe ich die Karte „der Tod" ausgewählt. Die Karte XIII der großen Arkana „der Tod" ist bei der Bevölkerung zu einer Art Stereotype geworden. In einem bekannten James Bond Film hatte der böse allmächtige Schurke stets eine junge Kartenlegerin an seiner Seite. Bei anschwellender Musik zog sie eines Tages die Karte „der Tod" während James Bond schon als Retter nahte. Jedem im Publikum war klar, wer nun bald sterben würde.

Als Berater verzichten wir auf plakative Deutungen und bewerten keine Karte als einseitig gut oder schlecht. Wir werden die Karte „der Tod" nicht als unausweichliches Schicksal deuten. Wir betonen: „Das hat nichts mit dem tatsächlichen Sterben zu tun! Die Karte bedeutet, dass etwas zu Ende geht und Platz für Neues geschaffen wird." Es ist sicher gut, das zu äußern, um beim Kunden den Schrecken, den er beim Anblick der Karte verspürt, nicht noch zu vergrößern. Tod bedeutet Wiedergeburt, Veränderung oder Neuanfang.  Die Karte bedeutet aber dennoch Tod: etwas endet und das fühlt sich manchmal an wie Sterben. Gutes kann kommen, aber zuerst müssen wir das Ende von etwas akzeptieren.

Wir können dem Tod nicht entkommen und auch nicht der Angst davor. Wir alle fürchten den Tod und die Todesangst umgibt die Karte mit Aberglauben. Zusätzlich trägt diese auch noch die Zahl 13, die für viele das Unglück schlechthin bedeutet. Die 13 Zyklen des Mondes jedoch erinnern uns an Tod und Wiedergeburt. Ebenso das Pflanzenleben, das stirbt und zurück ins Leben kommt, sowie der Wechsel der Jahreszeiten.

Der Sommer stirbt ..... und ein neuer Sommer wird kommen!

Die Karte „der Tod" aus dem Druid Craft Tarot von Will Worthington
http://willworthingtonart.co.uk/

Ursula Dimper

www.ursuladimper.de

www.tarot-was-raten-die-karten.de/