Was bedeutet Dir der Tarot?

Der Tarot ist für mich vieles:                                                                                                                              Ein objektiver Ratgeber. Ein Freund, der mir einen klaren Spiegel vor mein Gesicht hält. Ein Kunstwerk. Ein spiritueller, ein magischer Bote. Ich finde in den Karten immer wieder Hinweise, Ratschläge, die ich bisher noch nicht beachtet habe oder die mir bislang noch nicht aufgefallen sind. Manchmal unwillkommen, doch ausgesprochen zum Nachdenken anregend. Manche einfach nur bestätigend.  

Egal, ob ich den Tarot für mich oder für andere befrage, ich genieße die Zeit und auch die Karten, die ich als kleine Kunstwerke betrachte – und oft auch einfach nur so ohne Ziel und Frage anschaue.  

Und gerade dann erschließen sich mir neue Erkenntnisse – einfach weil ich in diesen Momenten offen bin für die im Tarot wirkenden Kräfte und für die Symbolik der Bilder. Das Legen und das Ziehen der Karten ist ein Ritual für mich, eine Auszeit von den Wirren des Alltags, ein magischer Augenblick, der ganz mir und den Karten gehört. Eine ähnliche Bedeutung haben für mich nur die Musik und das Zeichnen.

Vor allem ist das Legen der Karten und das anschließende Deuten etwas ganz anderes als mein Hauptberuf. Auf der einen Seite haben auch die Ratsuchenden ein Problem in ihrem Leben, wissen nicht weiter, auf der anderen Seite geht es beim Tarot um Selbstfindung und nicht um die Auslegung und Anwendung von Gesetzen. Es geht einfach tiefer in die Seele des Menschen!

Dein Lieblings-Tarot-Deck?

Meine derzeitigen Lieblings-Decks sind der Druid-Craft-Tarot mit seinen wunderschön gestalteten Karten und der tiefgehenden keltischen Mythologie sowie der Vision-Quest-Tarot mit seinen kraftvollen Farben und seiner vielleicht etwas überspitzten, aber gerade dadurch zauberhaften Erdmuttersymbolik.

Eine Geschichte um deine Lieblingskarte / Schreckenskarte?

Die Karten an sich sind nicht schrecklich, nur die Botschaften, die sie uns erzählen – und die wir vielleicht nicht wahrhaben wollen.

Persönlich aufgewühlt hat mich in einer Legung die Kombination aus dem „Turm“ und den Karten „Fünf der Schwerter“ sowie „Fünf der Scheiben“. Die Botschaft zusammen mit meinem persönlichen Hintergrundwissen der Ratsuchenden war irgendwie so eindeutig, aber ich wollte es selbst nicht wahrhaben. Doch es trat so ein, wie die Karten es uns gezeigt haben – und da hatte ich als Tarotberater auch angesichts der Eindringlichkeit dieser Botschaft zu „knabbern“.

Eine besondere Bedeutung hat für mich die Königin der Scheiben, gleich ob aus dem Crowley-Tarot, dem Vision-Quest-Tarot (hier „Mutter der Erde“) oder dem Druid-Craft-Tarot, die mir in zahlreichen Legungen begegnete und immer wieder eine erdende Aufgabe übernahm, mich nachgerade wieder auf den Boden der Tatsachen brachte.

Mit welchen dem Tarot verwandten Künsten beschäftigst du dich?

Ich lege auch die Lenormandkarten, vor allem mittlerweile den Gilded-Reverie-Lenormand. Sie geben mir durch die Große Auslegung oft einen Überblick über die Gesamtsituation. Die Kombination der einzelnen Karten und die Verbindung zu vollständigen Aussagen ist eine hervorragende meditative Übung.

Daneben befasse ich mich verstärkt mit der westlichen Astrologie. Vor kurzem habe ich eine Ausbildung zum Astrologen erfolgreich abgeschlossen und möchte nun auch die Astrologie in der Beratungspraxis anbieten, da sie eine wunderschöne Ergänzung zum Kartenlegen ist.

Warum bist du Mitglied im Tarot e.V.?

Ich wollte Gleichgesinnte treffen, Erfahrungen und Erlebnisse austauschen. Den Tarot e. V. fand ich im Internet, und was mich dort besonders ansprach, war der Ehrenkodex!

Die Aufnahme fand beinahe – von meiner Seite! – bürokratisch statt: Antragsformular ausgefüllt, zugeschickt, Aufnahme abgewartet. 

Aber was mich dann erwartete, war alles, aber nicht bürokratisch: Auch wenn ich mich noch ein wenig als Fremdkörper fühlte, so spürte ich doch die freundliche, freundschaftliche, teilweise auch familiäre Atmosphäre, die den Tarot e. V. für mich persönlich so auszeichnet.

Was ist dir wichtig im Verband?

Die von mir bereits genannte freundliche, freundschaftliche, familiäre Aura. Das Gefühl, etwas gemeinsam bewirken zu können. Das gemeinsame Ziel: Nämlich den Tarot nicht nur als esoterisches Gefasel abzutun, sondern ihn als seriöse und anerkennenswerte Beratungsart zu etablieren!

Wichtig ist mir die Zusammenarbeit: Wir sind ja alle zusammen Menschen, die Kraft aus dem Tarot ziehen und diese Kraft auch an andere weitergeben möchten. Gemeinsam können wir den Tarot e. V. zu einer Art Berufsverband gestalten, der auch für andere Tarotberater interessant ist und in dem wir dann unseren Rückhalt finden.

Aus diesem Grund habe ich für mich entschieden, nicht nur passiv zu konsumieren, sondern mich aktiv einzubringen, weshalb ich mich zur Wahl des stellvertretenden Kassenprüfers aufgestellt habe. Ich möchte  damit dem Tarot e. V. auch etwas zurückgeben.

Ganz spontan fällt mir bereits ein schönes Erlebnis dank Tarot e. V. ein: Kirsten Buchholzer und ROE hatten in der Thalia Filiale in Gießen Kartenlegungen angeboten und auch verschiedene Decks präsentiert. Der Andrang war recht groß, und plötzlich war ich, der eigentlich „nur“ Kirsten und ROE mal wieder treffen wollte, mittendrin, habe gelegt und informiert. Hätte ich das ohne den Tarot e. V. erlebt? Vielleicht, aber nicht auf diese nette, herzliche Weise!

Mehr unter: www.nilsmehl.de (Seite wird derzeit überarbeitet)